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Macht es Sinn, sich jeden Tag zu fragen, wie lange es noch dauert
bis man in den Ruhestand gehen kann?
Oder ist es vielleicht besser etwas zu machen, was einen jeden Tag aufs neue erfüllen kann?

Als ich 14 geworden bin, wurde ich von einem Turnerkameraden gefragt, ob ich Ihm in seinem Betrieb Samstags helfen möchte, um Arbeitsgerüste auf und ab zu bauen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Ahnung, wie umfangreich die Arbeiten eines Stukkateur sein können. Ehrlicherweise wählte ich nach der Realschule den Weg des geringsten Wiederstandes und bat meinen Turnerkameraden um eine Ausbildungsstelle in seinem Unternehmen.
Hier lernte ich die ganze Vielseitigkeit und Aufgabengebiete eines Stukkateurs Stück für Stück kennen und konnte die Ausbildung als einer der Besten meines Jahrgangs abschließen. Hierfür bin ich sehr Dankbar. Nach der Ausbildung kam der Zivildienst und einige Umstände führten dazu, dass ich in einem neuen Betrieb meine Fähigkeiten auszubauen konnte. Zeitgleich erfuhr ich, dass mein Großvater früher ebenfalls diesen Beruf mit einem eigenen Betrieb ausführte, was mich noch Stolzer machte diesen Weg eingeschlagen zu haben. Jeden Tag versuche ich mein Wissen zu erweitern und meine Fähigkeiten zu verbessern. Demzufolge war es für mich nur logisch 2021 die Meisterkurse zu besuchen und diese 2022 mit einem Meistertitel auch zu verlassen.
Leider lebte zu diesem Zeitpunkt mein Großvater nicht mehr, aber ich weiß er wäre sehr Stolz auf mich gewesen.

In diesem Abschnitt möchte ich euch die Vielseitigkeit des Stukkateurs näher bringen und somit auch Werbung für das Handwerk allgemein machen. Körperliches Arbeiten und logisches Denken in Verbindung mit der Sichtbarkeit des Erschaffenen am Ende eines Tages kann manchmal erfüllender sein als die beste Therapie.

Meisterstück

Natürlich möchte ich hier mit meinem „Meisterstück“ beginnen. Nur ganz wenige Gewerke haben neben der theoretischen Prüfung zusätzlich noch eine umfangreiche Praxisprüfung, die über mehrere Tage läuft. Daher bin ich umso glücklicher auch diesen Teil meiner Meisterprüfung so erfolgreich gemeistert zu haben.

Hier kann man schon auf Anhieb erkennen wie viele Gestaltungsmöglichkeiten unser Gewerk bietet. Nicht nur der Korpus aus Trockenbauprofilen und Gipsplatten zählen zu unseren Aufgaben, sondern auch das Erstellen einer Rabitzkonstruktion (Drahtgeflecht) als Putzträger für den später angebrachten Gipsputz zur Erstellung einer Nische. 

Die verschiedenen Putzweisen ziehen sich ringsum und bieten eine Vielfalt an Oberflächengestaltungen.

Die Stuckgesimse dürfen auf keinen Fall fehlen. Hier kommt auf der Nischenseite eine Umrahmung und ein Gesims aus Alabastergips zum Einsatz. Für die Lisene und das dazugehörige Stuckgesims ist die bevorzugte Wahl ein Zementmörtel, da diese Seite eine Außenansicht darstellen soll.

Was mit Sicherheit den meisten als erstes insAuge fällt ist das Sgraffito, welches bei meinem Meisterstück aus zwei Rosen und einem Doppelwellenband besteht. Bei dieser Putzweise kommen verschiedenfarbige Putze zum Einsatz, die im Laufe der Abbindezeit auf die gewünschte Farbe zurück gekratzt werden. Damit kann man z.B. geometrische Formen, Bilder oder Schriftzüge entstehen lassen.

Trockenbau

Ein großer Bestandteil unserer Tätigkeit bezieht sich auf den Trockenbau. 

Im Bereich des Innenausbaus kann er überall zum Einsatz kommen. Egal ob Decke, Wände oder Estrich. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Trockenbaukonstruktionen sind meistens leichter als die massive Ausführungen.
  • Es gibt kaum Trocknungszeiten die man einhalten müsste. 
  • Man kann theoretisch alle möglichen komplexe Konstruktionen bauen
  • Die einfachen Standartausführungen können auch von Privatpersonen und Heimwerkern gut ausgeführt werden.
  • Dient als Installationsebene um Kabel oder Rohrleitungen verdecken zu können
  • Und vieles mehr…

Nicht zu vergessen sind natürlich die bauphysikalischen Aufgaben die mit einer Trockenbaukonstruktion gemeistert werden können. 

Beginnen wir beim Brandschutz. Durch verschiedene Konstruktionen kann man unterschiedliche Brandschutzklassen mit, z.B. einer Wand, erreichen.
Bedeutet, haben wir eine Wand die nach einem allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnis eines Herstellers auf F90 gebaut wurde, so muss diese nun in einem Brandfall die Wärme 90 Minuten von der nicht Brand beaufschlagten Seite der Wand fernhalten können, damit z.B. Fluchtwege gesichert sind. 

Bauakustik und Raumakustik zählen ebenfalls zu unseren Aufgabengebieten. Bei der Bauakustik ist hier hauptsächlich die Lärmübertragung von einen Raum in einen anderen Raum gemeint. Hier werden durch unterschiedlichste Konstruktionen verschiedene schalldämmende Wirkungen erreicht. Im Gegensatz dazu wird bei der Raumakustik versucht die Nachhallzeit in einem Raum zu verbessern. Um so länger das nachhallen ist, umso mehr empfinden wir es in einem Raum als lärmend. Um das zu minimieren, kommen oft sehr offenporige Materialien oder gar Lochplatten zum Einsatz. Diese sind mit Mineralwolle hinterlegt in welcher sich die Schallwellen schnell verfangen und somit die Nachhallzeit auf ein angenehmes Maß reduzieren.

Sogar beim Strahlenschutz kann der Trockenbau eingesetzt werden.

Gipsputz

Eignung und Anwendungsbereiche von Gipsputz

Verwendung von Gipsputz im Innenbereich

Gipsputz und ähnliche Produkte, werden primär im Innenbereich verwendet und eignen sich hervorragend für das Verputzen von Innenwänden und Decken. Die Popularität von Gipsputz rührt von seiner ausgezeichneten Glätte und der einfachen Verarbeitung. Viele Heimwerker bevorzugen Gipsputz für Renovierungen, da er sich sowohl mit der Hand als auch maschinell leicht auftragen lässt. Marken wie Rotband bieten fertig gemischte Haftputze an, die in Baumärkten erhältlich sind.

Ein weiterer Vorteil von Gipsputz für den Innenbereich besteht darin, dass er nach dem Aushärten eine ideale Oberfläche zum Streichen bildet. Zudem werden Gipsputze, wie der Rotband Putz Innen, für ihre Fähigkeit geschätzt, kleine Risse selbst zu reparieren, was langfristig zur Stabilität der Wände beiträgt. Das Streichen von Gipsputz ist zudem unkompliziert, da die glatte Oberfläche weniger Anstrich erfordert und somit Kosten und Zeit spart.

Vorteile von Gipsputz als Innenputz

Glatte Oberflächen und einfache Verarbeitung

Ein Hauptvorteil von Gipsputz, liegt in der Schaffung glatter Oberflächen. Seine gleichmäßige Struktur ermöglicht eine unkomplizierte Applikation und ein problemloses Glätten, was sowohl für Profis als auch für Hobby-Handwerker von Vorteil ist. Dies reduziert nachgelagerte Arbeitsschritte, wie etwa das auftragen einer Glätte-Schicht, bzw. das Schleifen, und sorgt für eine makellose Endoberfläche, die zum Streichen oder Tapezieren bereit ist.

Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit

Gips ist ein natürlich vorkommendes Material, das in der Produktion von Gipsputz verwendet wird und als umweltschonend gilt. Produkte wie Haftputz sind weitestgehend frei von Schadstoffen und tragen so zu einer gesunden Wohnatmosphäre bei. Darüber hinaus ist Gipsputz vollständig recycelbar, was die Möglichkeit bietet, das Material nach dem Abriss oder bei der Renovierung erneut zu verwenden und somit Ressourcen zu schonen.

Nachteile und Limitationen von Gipsputz

Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit

Gipsputz besitzt viele positive Eigenschaften, aber seine Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit ist ein klarer Nachteil. Wenn Gipsputz zu viel Feuchtigkeit ausgesetzt wird, kann dies zu Schäden wie Aufweichungen, Verformungen oder sogar zur Schimmelbildung führen. Daher ist Gipsputz nicht für unbehandelte Räume oder Außenbereiche geeignet, in denen eine hohe Feuchtigkeitsbelastung herrscht. Produkte wie Rotband Haftputz sind für den Innenbereich konzipiert, und obwohl sie eine gewisse Feuchtigkeitsregulierung bieten, ist es dennoch wichtig, für adäquaten Feuchtigkeitsschutz und gute Belüftung zu sorgen.

Beschränkte Einsatzmöglichkeiten im Außenbereich

Gipsputz wird hauptsächlich für den Innenbereich empfohlen, da er im Freien nicht ausreichend widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse ist. Dies bedeutet, dass er für Gipsputz Außenanwendungen generell nicht die optimale Wahl darstellt. Herkömmlicher Gipsputz kann durch Niederschlag, Frost und Fluktuationen der Umgebungstemperatur beschädigt werden und ist deshalb für Außenwände, Fassaden oder in Bereichen mit direktem Kontakt zu den Elementen ungeeignet.

Besitzer von historischen Gebäuden oder Restauratoren müssen sich möglicherweise nach Alternativen umsehen, sollten sie eine Außenverputzung planen. Es gibt spezielle Außenputze, die robuste Eigenschaften aufweisen und gegenüber Gipsputzen Vorteile bieten. 

Verarbeitung und Auftragen von Gipsputz

Vorbereitung des Untergrunds

Die erfolgreiche Anwendung von Gipsputz beginnt mit einer gründlichen Vorbereitung des Untergrunds. Dieser sollte sauber, trocken und frei von losen Teilchen sein, um die beste Haftung zu gewährleisten. Unerlässlich ist es auch, die Untergründe auf ihre Saugfähigkeit zu prüfen und gegebenenfalls mit einer Grundierung zu behandeln. Produkte wie Rotband Haftputz können eine vereinfachte Anwendung bieten, da sie bereits über eine gute Haftfähigkeit verfügen und auch auf verschiedenen Oberflächen anwendbar sind.

Richtige Mischung und Konsistenz

Entscheidend für die Verarbeitung von Gipsputz ist die richtige Mischung und Konsistenz des Materials. Zu diesem Zweck sollten die Anweisungen des Herstellers genau befolgt werden. Ein gleichmäßig angemischter Gipsputz, wie der Rotband Gipsputz, schafft nicht nur die Basis für eine glatte Wand, sondern erleichtert auch die weitere Verarbeitung. Es ist empfehlenswert, das Anmischen in kleineren Chargen vorzunehmen, um ein Abbinden des Materials während der Verarbeitung zu verhindern.

Für ein optimales Ergebnis beim Mischen können Maschinenputze verwendet werden, die bereits für eine bestimmte Konsistenz ausgelegt sind und länger verarbeitet werden können.

Auftragetechniken für Gipsputz

Es gibt verschiedene Auftragetechniken für Gipsputz, je nach dem gewünschten Finish und der Konsistenz des Materials. Einige Handwerker bevorzugen das traditionelle manuelle Auftragen mit Kelle und Traufel, während andere auf maschinelles Verputzen setzen, um Zeit zu sparen und die physische Belastung zu verringern. Unabhängig von der gewählten Methode sollte der Gipsputz gleichmäßig aufgetragen und anschließend glattgezogen werden, um eine ebene Oberfläche zu erhalten. Das Filzen von Gipsputz stellt dabei eine weitere Möglichkeit dar, eine feine Struktur zu erzielen.

Trocknungszeiten und Nachbehandlung

Die Einhaltung der vorgeschriebenen Trocknungszeiten ist beim Umgang mit Gipsputz essentiell. Diese variieren je nach Produkt und Schichtdicke, typischer Rotband Gipsputz beispielsweise trocknet schneller als einige andere Putzarten. Zu früh belastete oder überarbeitete Flächen können zu Qualitätseinbußen führen oder das Risiko von Rissbildung erhöhen. Daher ist Geduld ein entscheidender Faktor für das Endresultat.

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