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Zufriedenheit

Du kannst das Spiel des Lebens nicht gewinnen, du kannst es nur spielen. (Dieter Lange)

Was kann man aus einer Webseite über Zufriedenheit lernen? Das ist eine gute Frage. Ich teile hier einfach meine Erfahrungen und Erlebnisse. Letztendlich ist alles nur wie ein großer Supermarkt zu sehen bei dem jeder sich das rausnehmen darf was er möchte.
Es ist immer wichtig zu wissen was für einen selbst das Beste ist und was man benötigt um wieder ins Reine mit sich selbst zu kommen. 

Life is Life

Um was geht es eigentlich im Leben? Was braucht man um ein gutes Leben zu führen? Je mehr Menschen man fragt, desto mehr Antworten erhält man:

  • „Ein gutes Einkommen ist wichtig. Mit genügend Geld kann man sich viele Sachen kaufen, um sein Leben zu erleichtern. Ohne Geld ist man Mittellos und man kann sich keine Zukunft aufbauen.“
  • „Ohne Kinder ist ein Leben wertlos.“ 
  • „Wichtig ist die Familie und gute Freunde. Mit denen man alles bereden kann und die einen unterstützen, wenn man einmal Hilfe braucht.“
  • „Der glaube an Gott ist unerlässlich, um ein glückliches Leben zu führen.“
  • „Eine gute Partnerschaft ist das wichtigste im Leben“

Alle diese Antworten sind natürlich nicht Falsch, sie sind nur schon zu weit gedacht. Meiner Meinung nach ist der Hauptnenner hier aber schon leicht heraus zu lesen und diesen möchte ich euch nun präsentieren.

Es geht im Leben darum sich gut zu Fühlen. 

Egal ob man etwas leckeres isst, sein Feierabendbier trinkt, seine Wünsche im Gebet spricht, den Körper voll belastet beim Sport, seinen liebsten etwas schenkt, seine Arbeit so gut wie möglich ausführt, sich faul in die Sonne legt, anderen hilft, eine Runde auf dem Motorrad dreht, mit dem Hund spielt, seinen Partner umarmt, sich das neue Auto kauft das man möchte, auf reisen geht, usw….

Das Ziel ist immer das gleiche. Wenn wir uns eine Matroschka vorstellen, die eine unsere täglichen Taten darstellt und wir diese dann bis zur letzten Puppe auseinander bauen, wäre diese letzte Puppe bei egal welcher Tätigkeit immer die Selbe. Das gute Gefühl das wir uns erarbeiten wollen.

Nun ist es aber wichtig zu wissen, dass alles auf der Welt einen Kontrast braucht. Einen weißen Stift auf weißem Papier zu benutzen würde nichts bringen. Würde es nur Sonnenschein geben wäre kein Leben auf der Erde möglich. Ohne Licht gibt es keinen Schatten. So ist es auch bei den Gefühlen. Der Wunsch sich immer gut fühlen zu wollen ist ein Irrglaube den das Leben nie vorgesehen hat. Wer nie etwas negatives erfährt kann auch nie echtes Glück erfahren da der Kontrast schlichtweg nicht existiert. Hinzu kommt, dass der Mensch bekanntlicherweise  ein Gewohnheitstier ist und das leckerste Steak einem nicht mehr schmeckt wenn man es täglich isst.

Müssen wir also also unsere Schicksalsschläge einfach so akzeptieren? Jein!

Dadurch das wir im Leben auch Situationen haben die uns belasten und uns alles andere als ein gutes Gefühl geben, haben wir nun die Möglichkeit gewonnen diese aktiv als Kontrastpunkt wahr zu nehmen und können nun unsere tollen Situationen noch heller erstrahlen lassen. Dazu kommt: Sind wir in einer belastenden Gefühlslage, können wir versuchen die Situation so gut wie möglich zu analysieren. Kommen wir nun wieder in die gleiche Situation, können wir auf diese Erfahrungswerte zurückgreifen. Natürlich ist das nicht einfach, aber rückblickend sind es meist diese Erfahrungswerte, die für zukünftige Entscheidungen wie ein Düsenantrieb wirken und wir nun viel gelassener mit stressgeladenen Situationen umgehen können.

Schicksalsschlag ?

Es war Freitag Abend am 14.03.2014.  Nach getaner Arbeit sind ein paar Geschäftskollegen und ich in eine Kneipe bei uns im Ort gegangen um noch ein Feierabendbier zu trinken. Die Stimmung war gut und die Getränke wurden schnell härter. Die Gespräche wurden lauter und die Gedanken immer unklarer. Mit einem Affenzahn erreichten wir den Höhepunkt unserer eigenen Schachmattsetzung durch diesen unglaublichen Alkoholmissbrauch und ich stieg mit einem meiner Kollegen in mein Auto und fuhr los. Wir kamen einen Ort weiter, wo unsere Fahrt in einem Garten ein ungewolltes Ende hatte. Wir kamen von der Straße ab, überfuhren sämtliche Betonpfosten und erwischten einen Baum bis wir in einem Graben zum stehen kamen. Mein Kollege hatte leichte Prellungen und ich hatte ein kleines Loch im Arm von den Eisenstäben, welche aus den zertrümmerten  Betonpfosten heraus ragten. Mein Führerschein wurde noch an der Unfallstelle eingezogen. Wir wurden beide zur Überwachung ins Krankenhaus gebracht. Die Wunde am Arm wurde versorgt und wir bekamen Infusionen, um der Alkoholvergiftung entgegen zu wirken. Am Morgen danach mussten wir uns zuerst einmal zurechtfinden wo wir sind und was geschehen war. Da wir nicht im gleichen Zimmer lagen haben wir uns schon früh morgens, kurz nach dem Aufwachen, per Handy kontaktiert. So schritt der Morgen weiter voran und langsam kamen auch unsere Eltern und Freunde ins Krankenhaus. Ich habe mich natürlich auch in der Zwischenzeit mit meinem Kollegen getroffen und wir versuchten den vergangenen Abend zu rekonstruieren. Das ist uns bis heute noch nicht ganz gelungen, aber was wir definitiv sagen können ist, dass wir ein riesen Glück hatten, dass nicht mehr passiert ist. Die Betonpfosten die ich überfahren hatte schlugen alle, durch das abscheren des Sockels mit der Motorhaube, mit der Kopfseite auf meinem Beifahrersitz ein. Durch irgendwelche glücklichen Umstände saß mein Kollege hinten rechts. Wäre er auf dem Beifahrersitz gesässen, hätte er wohl diesen Unfall nicht überlebt. 

Ich bemerkte schnell, dass wenn ich meinen Führerschein wieder haben will, würde keiner von den zuständigen Stellen auf mich zukommen würde, um mir zu erklären wie ich wieder meine Fahrerlaubnis zurück bekomme. Somit begann meine Recherche und ich startete ein Alkoholabstinenzprogramm, welches mir nach 12 monatiger erfolgreicher Abstinenz ermöglichte mich bei der MPU anzumelden. Es wurde auch schon während der Abstinenz kommuniziert, dass eine MPU ohne MPU Vorbereitungskurs kaum zu schaffen sei, da vor allem der psychologische Teil der Untersuchung nicht ganz einfach sei. Also besuchte ich auch diesen Kurs, um best möglichst vorbereitet zu sein. Als der besagte Tag kam, meisterte ich die MPU auf Anhieb und ich konnte meinen Führerschein nach 15 Monaten wieder beantragen.

Schon ab dem Tag des Unfalls kamen Menschen auf mich zu und behaupteten, dass diese Maßnahmen die ich auf mich nehmen musste doch viel zu hart wären, da ich ja sonst kaum Alkohol getrunken hätte. Dass es da ganz andere Menschen gäbe die fast nur betrunken herum fahren und die noch nie erwischt wurden. Ich weiß natürlich, dass mir diese Worte Trost spenden sollten und dafür bin ich auch mega Dankbar. Doch schon ab dem Aufenthalt im Krankenhaus versuchte ich meine Situation klar zu sehen und meine Erfahrungen daraus zu ziehen. Diese Erfahrungen waren sogar so positiv und wertvoll für mich, dass ich schon fast froh bin diesen Unfall gehabt zu haben. Natürlich haben die Menschen in meinem Umfeld einen großen Teil dazu beigetragen, allen voran mein Kollege der mit mir diesen Unfall hatte. Auch heute ziehe ich noch viel Kraft und Gelassenheit aus diesem Erlebnis, welches ich rückwirkend betrachtet, nicht mehr missen möchte.

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Alexander Haizmann