Sport
Sport ist Mord, oder vielleicht auch nicht?
Schon von klein auf war mein Weg in die Turnhalle zum Geräteturnen. Es begleitete mich über meine ganze Kindheit und Jugend, sogar bis in meine 30er hinein. Es ist ein Sport bei dem es auf Schnellkraft und Konzentration ankommt. Ich möchte behaupten, dass mir das Turnen in sämtlichen Lebenslagen eine Hilfe war Egal ob Schule, Arbeit oder Freizeit. Trotzdem interessiere ich mich immer wieder auch für andere Sportarten und die Erfahrungen die man damit gewinnen kann. Jeder Sport bietet immer wieder neue Herausforderungen denen man sich stellen muss, um weiter zu kommen. Selbst wenn man meint eine Sportart wäre ähnlich zu einer bereits bekannten Sportart, ist es immer wieder erstaunlich, wie doch jede Einzelne seine Eigenart besitzt.
MMA
Schon immer war der Kampfsport ein Bereich der mich auch sehr Interessiert hat. So hab ich 2010 entschlossen mich mit einem Kumpel in einer MMA Schule anzumelden. Das Training war um ein vielfaches anstrengender als das Turntraining. Es war allerdings der Tatsache geschuldet, dass es hier nicht hauptsächlich auf die Schnellkraft ankommt, sondern auf die Kraftausdauer und das Durchhaltevermögen. Es war ein schwerer Start , da man am Anfang nicht nur gegen die Erschöpfung bestehen muss, sondern auch gegen Schläge und Tritte die man noch nicht richtig parieren kann. Das positive ist, dass sich ziemlich schnell Erfolge einstellen und man auch mal den einen oder anderen Angriff blocken kann. An erfolgreiche Angriffe war aber trotzdem noch nicht zu denken. Was man auf jeden Fall behaupten kann ist, dass das Turnen einige Vorteile im Bereich Kraft und Beweglichkeit mit sich gebracht haben. Somit konnte ich manche Techniken schnell erlernen. Jedoch habe ich nie einen Wettkampf im MMA gekämpft und konnte nicht regelmäßig trainieren, da immer wieder die Zeit gefehlt hat. Dennoch konnte ich beim Training sehr viel mitnehmen. Ich konnte einige Techniken erlernen aber auch für mein Selbstbewusstsein war jede einzelne Trainingseinheit wichtig.
Ich bin glücklich diese Erfahrung gemacht zu haben. Wenn es die Umstände irgendwann einmal wieder zulassen und sich eine Chance ergibt wieder ein Kampfsporttraining aufzunehmen, werde ich diese mit Sicherheit ergreifen.
Hier ein kleiner Auszug aus dem damaligen Training.
Turnen
Zu Beginn möchte ich sagen, ich könnte hier nie in Worte fassen was das Turnen für mich bedeutet und was ich dem Turnen verdanke. Dennoch möchte ich ein paar Zeilen darüber verlieren.
Jedes Kind oder jeder Jugendliche hatte diese eine Sportart im Schulsport die keiner wirklich mochte. Das Geräteturnen. Doch nicht so bei mir. Von klein auf besuchte ich unseren örtlichen Turnverein und erlernte Stück für Stück turnerische Elemente, die ich natürlich auch bei diesen Sportstunden einsetzen konnte. Leider waren diese Sportstunden sehr überschaubar und betrugen höchstens 5% des gesamten Schulsports. Den Rest der Stunden wurden dann mit jeglichen Ballsportarten verbracht, was wiederum meinen Mitschülern besser gefallen hatte. Meine Begeisterung für diese anderen 95% war natürlich nicht so hoch wie für das Turnen, aber dennoch gab ich mein Bestes und kam damit auch ganz gut klar. Wobei ich sagen muss, dass ein Volleyball Spiel für mich immer noch einen größeren Reiz besitzt als ein Fußballspiel.
Ich hatte immer zwei Tage pro Woche Training. Ich versuchte alles aus diesen 2 Stunden und den Mitteln die uns zur Verfügung standen heraus zu holen. In all den Jahren habe ich gesehen, wie viele meiner Turnkammeraden gekommen und gegangen sind. Zu Beginn waren wir eine große Jugendmannschaft die fast nur aus meinem Jahrgang bestand und zum Teil auch Mitschüler von mir waren. Diese Mannschaft dünnte sich allerdings im Laufe der Jahre langsam aus. Es müsste so im Alter von 13 Jahren gewesen sein, als ich dann der letzte meines Jahrgangs im Turntraining war. Alle anderen hatten aufgehört oder entschieden sich für andere sportliche Aktivitäten. Sehr viele zog es unter anderem zum Fußball. Das stimmte mich natürlich traurig, aber es war auch gleichzeitig eine Chance.
Als ich quasi der letzte Überlebende der Jugendmannschaft war, fragten mich die aktiven Ligaturner, ob ich nicht Lust hätte mit ihnen zu trainieren und wenn ich soweit wäre, mit Ihnen zusammen die Ligawettkämpfe zu beschreiten.
Dies war eine komplette Umstellung für mich. Zum einen war ich nun der Jüngste in der Mannschaft und das Training der Aktiven fand immer nach dem Training der Jugend statt. Somit waren die Trainingszeiten immer sehr spät und ich kam auch dementsprechend spät ins Bett. Aber es war toll für mich zu sehen, was turnerisch noch alles möglich war für mich. Da wir in der Jugendmannschaft meist immer gleich auf waren, war es unglaublich zu sehen was die Älteren für tolle und kraftraubende Elemente turnen konnten und für mich fühlte es sich an als ob ich wieder von vorne anfange. Dennoch war es für mich ein gutes Gefühl.
Was ich noch erwähnen möchte ist, mit welcher Disziplin das Training der damaligen Aktiven Mannschaft stattfand. Egal ob es beim aufbauen der Geräte oder ob es beim Anstehen in der Reihe war. In der gesamten Trainingszeit war kaum ein Gerät unbeturnt. Jeder versuchte das Beste aus seiner Trainingszeit heraus zu holen. Das waren definitiv sehr wertvolle Werte die ich dort lernen durfte.
So vergingen viele Jahre des Trainings und der Wettkämpfe. Die Ligamannschaft entwickelte sich immer weiter und so kam es zu dem Zeitpunkt an dem ich nun zu den Ältesten der Mannschaft zählte. Wir haben nie in irgendwelchen oberen Ligen geturnt, aber ich behaupte immer alles aus unseren Möglichkeiten in der Halle und den 2 Stunden Trainingszeit heraus geholt zu haben. Die Wettkämpfe waren immer spannend und lehrreich. Mal waren sie erfolgreicher und mal nicht so erfolgreich. Aber immer mit Spaß am Turnen.